Annuitätendarlehen | Das klassische Annuitätendarlehen zahlen Sie mit einer festgelegten monatlichen Rate ab. Diese bleibt immer gleich und besteht aus einem Zins- und dem Tilgungsanteil. Zu Beginn ist der Zinsanteil höher. Er nimmt aber im Laufe der Zeit ab. Denn Monat für Monat wird ja ein Teil der Schuld getilgt. Im gleichen Maße steigt die getilgte Schuld Monat für Monat. Üblich sind Laufzeiten von fünf, zehn, 15, 20 oder 25 Jahren. | Für Privat-Käufer von selbst genutzten Immobilien. |
Bauspardarlehen | Das Bausparen besteht aus einer Anspar- und einer Darlehensphase. Bei Vertragsabschluss einigt man sich auf den Guthaben- und den späteren Darlehenszins. Das Bauspardarlehen bedarf einer gewissen Planung. Wenn Sie zur Miete wohnen und in ein paar Jahren Eigentum erwerben möchten, kann sich ein Vertrag lohnen. Vorteilhaft können mögliche staatliche Zuschüsse sein und beliebig hohe Einzahlungsraten, die Sie selbst bestimmen können. Sie haben auch in der Hand, wann und in welcher Form Sie das Darlehen aus dem Bausparvertrag in Anspruch nehmen. | Für jüngere Menschen, die noch nicht wissen, ob sie später einmal eine Immobilie kaufen möchten, aber sich dennoch das günstige Zinsniveau sichern wollen. Das Darlehen kann später auch für die Modernisierung einer Mietwohnung eingesetzt werden. |
Baufinanzierung mit flexibler Tilgung | Früher mussten sich Immobilienkäufer entweder für Zinssicherheit oder für Flexibilität entscheiden. Wer sich für Sicherheit entschied, war nicht immer gut beraten. Feste Rückzahlungsmodalitäten können Kreditnehmer bei finanziellen Engpässen in die Klemme bringen. Heute gibt es zum Glück Baufinanzierungen mit veränderbarem Tilgungssatz. Dadurch können Sie in finanziell schwierigen Zeiten die Tilgung bis auf ein Prozent der Kreditsumme herabsetzen. Läuft es finanziell wieder besser, setzen Sie die Tilgungsrate wieder herauf. Auf Kosten achten: Manche Kreditinstitute berechnen für die Möglichkeit der Tilgungsänderung Zusatzzinsen auf die aktuellen Zinskonditionen. Einige Anbieter verzichten jedoch auf diesen Aufschlag. Häufig bleiben zwei- oder drei Tilgungswechsel während der Zinsbindung gebührenfrei. | Für junge Paare, die in näherer Zukunft Nachwuchs planen und dementsprechend die Tilgungsrate nach unten korrigieren möchten. Aber auch für Kreditnehmer, die sich die Flexibilität während der Kreditlaufzeit wahren möchten, da sie später mit einer größeren Geldsumme – etwa aus einem Erbe – rechnen. |
Endfälliges Darlehen | Bei endfälligen Darlehen wird der gesamte Darlehensbetrag erst am Ende der Laufzeit fällig. Im Gegensatz zum sogenannten Tilgungsdarlehen bleibt die Zinsleistung über die gesamte Laufzeit gleich. | Diese Darlehensform lohnt sich bei vermieteten Immobilien. Hier kann sich ein positiver Steuereffekt ergeben, wenn in der Summe mehr Schuldzinsen als Mieteinkünfte anfallen. Dann kann dieser Verlust bei der Steuererklärung geltend gemacht werden. |
Festzinsdarlehen | Im Gegensatz zum normalen Baudarlehen tilgt man beim Festzinsdarlehen nicht fortlaufend, sondern zahlt nur Zinsen. Die Kreditschuld bleibt bis zum Laufzeitende gleich hoch. Anstelle der Tilgung fließt das Geld fortlaufend in ein Ersatzprodukt, wie z.B. eine kapitalbildende Lebensversicherung, in festverzinsliche Wertpapiere, in Fonds oder einen Bausparvertrag. Mit dem angesparten Geld begleicht man am Ende die Kreditschuld. Diese Darlehensform eignet sich vor allem, wenn die Immobilie nicht selbst genutzt und als Kapitalanlage gekauft wird. Im Gegensatz zur Tilgung können Vermieter die Bauzinsen steuermindernd geltend machen. Und bei positiver Wertentwicklung der Rücklagen kann am Ende sogar ein Vermögensüberschuss entstehen. | Immobilienkäufer, welche die Steuervorteiler einer Immobilie als Kapitalanlage optimal ausschöpfen wollen. |
Darlehen mit variablem Zins | Hierbei handelt es sich um ein Darlehen mit variablen Konditionen, also ohne feste Zinsbindung. In der Regel sind diese Kredite mit einer sehr kurzen Zinsbindungsfrist versehen: Statt mehrere Jahre sind die Zinssätze nur für drei bis sechs Monate festgelegt. Die Konditionen werden stetig den aktuellen Marktbedingungen angepasst. Dafür haben Sie als Kreditnehmer jederzeit die Möglichkeit, das Darlehen zurückzuzahlen, ohne, dass eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt. Das variable Darlehen ist für die klassische Baufinanzierung eher nicht geeignet, sondern eher für Verbraucher mit sehr guter Bonität oder für Kreditnehmer, die mit Sondereinnahmen in absehbarer Zeit rechnen. Hier empfiehlt sich besonders eine persönliche Beratung. Darlehen mit variablen Zinsen spielen vor allem bei fallenden Zinsen ihre Vorteile aus. | Für Verbraucher, die nur übergangsweise einen Kredit benötigen. Die neue Immobilie ist gekauft, die alte noch nicht verkauft. Auch für Kreditnehmer, die kurz- bis langfristig einen hohen Geldeingang wie z.B. eine Erbschaft erwarten, ist diese Finanzierungsform geeignet. |
Volltilgerdarlehen | Wer monatlich eine hohe Tilgung verkraften kann, sollte sich ein Volltilgerdarlehen ansehen. Bei diesem Baudarlehen entschulden Sie Innerhalb der festgelegten Laufzeit und Zinsbindung die gesamte Darlehenssumme. Das geht aber nur, wenn Sie über ein überdurchschnittlich hohes und sicheres Einkommen verfügen. Rasche Tilgung und hohe monatliche Belastung sind die Kennzeichen eines Volltilgerdarlehens. Der Vorteil für Sie: Volltilgerdarlehen bieten meist etwas günstigere Konditionen als klassische Immobiliendarlehen. | Besserverdiener, die eine hohe monatliche Belastung schultern und eine sehr gute Bonität vorweisen können. |
Realkredit | Ein Realkredit ist ein Kredit, der durch Grundpfandrechte, wie etwa Hypothek, Grundschuld oder Sicherungsgrundschuld, abgesichert ist. Die Besonderheit bei diesem Darlehen ist, dass die Beleihungsgrenze nur bis zu 60 Prozent des Beleihungswertes einer Immobilie betragen darf. | Verbraucher, die eine lastenfreie Immobilie besitzen und eine zweite finanzieren möchten. Senioren, welche für ihre abgezahlte Immobilie einen Umbau planen. |
Modernisierungskredit | Ist die Immobilie bereits in die Jahre gekommen, kann sich ein Modernisierungskredit lohnen. Das Darlehen ist zweckgebunden. Sprich: Kreditnehmer dürfen das Geld nur für den Zweck verwenden, der im Kreditvertrag festgeschrieben ist. Außerdem wird ein Modernisierungsdarlehen nur an Immobilieneigentümer vergeben. Je nach Kredithöhe, müssen Verbraucher eine entsprechende Eigenkapitalquote vorweisen. | Verbraucher, die eine Immobilie altersgerecht umbauen oder energetisch sanieren wollen. |
Muskelhypothek | Bei der sogenannten Muskelhypothek macht sich der eigene körperliche Einsatz bezahlt. Denn wer beim Hausbau selbst anpackt, hat gleich zwei Vorteile: Häuslebauer sparen Handwerkerkosten und die Bank akzeptiert die Eigenleistung als Eigenkapitalersatz. In der Regel akzeptieren Banken und Sparkassen Eigenleistungen bis zu einer Höhe von maximal fünf Prozent der Baukosten. | Gesunde und junge Häuslebauer, die über die entsprechenden handwerklichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. |
Ratentilgungsdarlehen | Beim Ratentilgungsdarlehen verpflichtet sich der Kreditnehmer, über die Laufzeit eine bestimmte Darlehenssumme zuzüglich Zinsen zu tilgen. Die Besonderheit: Die finanzielle Belastung sinkt mit jedem Jahr. Die Tilgungsleistung bleibt zwar über die gesamte Laufzeit des Darlehens konstant, jedoch sinkt die Zinslast mit jeder Tilgungsrate, da diese immer auf Basis der Restschuld berechnet wird. Daher wird die zu zahlende Rate von Monat zu Monat niedriger und unterscheidet sich damit grundlegend von anderen Finanzierungsformen wie etwa dem klassischen Annuitätendarlehen. | Ältere Kreditnehmer, die schneller tilgen wollen bis zum Renteneintritt. |
KfW-Darlehen | Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet eine breite Palette günstiger Baukredite zu niedrigem Zins, um umweltbewusst zu bauen oder zu modernisieren. Durch diese sogenannte KfW-Förderung können Sie Ihre monatliche Rate deutlich senken. Die staatliche KfW-Bank vergibt Baukredite für wohnwirtschaftliche Zwecke nur an Privatpersonen. | Käufer selbstgenutzter Immobilien, die mit günstigen Konditionen umweltgerecht und energieeffizient bauen wollen. |
Anschlussfinanzierung | Endet die Zinsbindung des ursprünglichen Baukredits, folgt eine Anschlussfinanzierung. Endet diese Frist erst in zwölf oder mehr Monaten, könnte für Sie ein Forward-Darlehen in Betracht kommen. Gegen einen kleinen Aufschlag können Sie sich einen günstigen Zinssatz von heute für den Kredit von morgen sichern. | Käufer selbstgenutzter Immobilien, die mit günstigen Konditionen umweltgerecht und energieeffizient bauen wollen. |
Nachfinanzierung | Eine Nachfinanzierung wird benötigt, wenn die bestehende Baufinanzierung nicht ausreicht, um alle Baukosten zu decken. Da der Arbeitsaufwand für das Kreditinstitut groß ist, sind die Zinsen meist höher als bei einem herkömmlichen Baudarlehen. Neben einer soliden Finanzplanung und dem nötigen Eigenkapital, sollten Bauherren in dem Erstdarlehen eine sogenannte Reserveoption wählen. | Bauherren, auf die unvorhergesehene Kosten zukommen, die beim Hausbau weder absehbar noch kalkulierbar waren. |
Kombidarlehen | Ein Kombidarlehen besteht aus einem klassischen Annuitätendarlehen und einem Darlehen mit variabler Verzinsung. Bei Letzterem richtet sich die Höhe des Zinssatzes nach dem sogenannten Drei-Monats-Euribor. | Kombidarlehen eignen sich insbesondere für Kreditnehmer, die in absehbarer Zeit über größere Geldsummen verfügen und zudem die entsprechenden Marktkenntnisse besitzen. |